St. Konrad

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
St. Konrad von Parzram
Konrad-Kronenstraße 2016.jpg
Bildinfo: Ansicht 2016
Stadtbezirk: Sodingen
Ortsteil: Constantin
Die Karte wird geladen …
Letzte Änderung: 20.03.2024
Geändert von: Andreas Janik

St. Konrad von Parzham ist eine katholische Gemeindekirche in Herne und liegt an der Kronenstraße in Herne-Constantin. Bis zum 31. Dezember 2016 war sie Gemeindekirche der St. Konrad von Parzham Gemeinde im Pastoralverbund Herne-Süd des Dekanates Emschertal im Erzbistum Paderborn. Heute gehört sie zur Katholische Pfarrgemeinde St. Dionysius Herne. Nach Beendigung der Neuausrichtung der Immobilien der Gemeinde wird dieses Kirchengebäude zum 30. Jani 2024 dauerhaft geschlossen. Eine Profanisierung ist beantragt.


Vor- und Baugeschichte

Erzbischof Lorenz Kardinal Jäger weiht in Begleitung von Pfarrer Wahle die neue Kirche

Am 27. Dezember 1905 begann durch die Einweihung des von der Zeche Vereinigte Constantin der Große errichteten Constantin-Stiftes die Geschichte des katholischen Lebens im Herner Stadtteil Constantin. Die Barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz von Paul zogen ein (bis 1985) und errichteten einen Kindergarten, eine Nähschule und eine ambulante Krankenstation. Damit begann die Gemeindebildung des noch von der St. Bonifatius-Gemeinde und ab 1907 von der Herz-Jesu-Gemeinde verwalteten Ortsteils. 1920 wurde die Gemeinde durch Vikar Beyer betreut. 1949 war Pfarrvikar Josef Klens für die Gemeinde zuständig und das Pfarrhaus wurde gebaut. Im Constantin-Stift fanden seit dem 24. Dezember 1912 bzw. 3. Januar 1920 (regelmäßig zu den Sonntagen) Gottesdienste, Taufen, Trauungen, Konferenzen, Gruppenabende der Jugend, Kirchenchorproben sowie kleine Feiern statt. Schon am 19. April 1918 wurde an der Kronenstraße zuerst ein 0,24 Hektar großes Grundstück, am 15. September 1918 ein 0,063 Hektar großes Hintergrundstück erworben, um dort einen Kirchbau zu ermöglichen. Zum 24. April 1941 wurde unter dem Namen Bruder Konrad Pfarrvikarie eine Gemeinde ohne eigenes Vermögen errichtet. Der Vikar Villis aus Herz-Jesu wurde zum Pfarrvikar ernannt. Nach Vikar Trimborn wurde Johannes Klens Vikar zu St. Konrad und zog am 28. November 1949 in das neu erbaute Vikarienhaus an der Kronenstraße (Bis 2020 Pfarrbüro. Heute Verwaltungssitz der Herner Malteser und Wohnhaus).

Baugeschichte

1951 trat Vikar Felix Wahle sein Amt in der Gemeinde an. Sein Hauptaugenmerk galt dem Bau einer eigenen Pfarrkirche. Am 14. Mai 1952 wurde der Grundstein der Pfarrkirche feierlich gelegt. Noch ehe die Kirche vollendet worden war, wurde zum 1. April 1954 St. Konrad offiziell eigenständige Pfarrei unter Pfarrer Felix Wahle. Der erste Gottesdienst fand am 3. Mai 1954 statt und am 20. März 1955 erfolgte die feierliche Kirchweihe an der Kronenstraße. Der erste Bauabschnitt war damit noch ohne Turmaufsatz abgeschlossen worden. Dieser wurde vom Architekten Karl-Heinz Balsmeyer aus Herne geplant, vom Planungsamtsleiter Dr. Kurt Hubert Vieth befürwortet und dann 1958-1960 aufgesetzt und mit den Glocken eingeweiht.

Sehenswerte Kunstwerke

Chor, Ausführung Korsmeier.

Die heutige Gesamtgestaltung der St.-Konrad-Kirche erstreckte sich über einen Zeitraum von über 30 Jahren, wenngleich die einheitliche Konzeption schon im ersten Entwurf begründet wurde. Der Künstler Werner-Jakob Korsmeier (* 19. Februar 1931 in Verl; † 17. Juli 2020 in Münster) konnte 1969 seine künstlerische Komposition im gesamten Innenraum verwirklichen. Zwei abstrakte Raumplastiken aus Polyester mit einer Höhe von ca 10 Metern und einer Breite von 6,4 Metern geben der Kirche ihre dominante Ausstrahlung.

Die Modellierung feinster Licht- und Schattenwirkungen prägt den Raum in einer Weise, dass eine starke meditative Stille und Sammlung entsteht. Die in reicher Plastizität geschaffenen Skulpturen von Altar, Ambo und Sedes bilden in ihrem tiefgrauen Basaltlava-Gestein den Ort der Eucharistiefeier. Fünfzig Einzelwerke, Skulpturen, Plastiken, Bronzegeräte bilden die aufeinander abgestimmte Gesamtwirkung des Werkes. So z.B.

  • die Bronzeplastik in einer Basaltstele der Mutter vom Guten Rat im linken Kirchenschiff,
  • die gesamte Anlage der Sakramentskapelle am Ende des rechten Seitenschiffes auf Polyesterbasis,
  • fünf Engelsskulpturen vor den Kirchenbänken aus Basaltlava,
  • das Kreuz von St. Konrad auf der großen Polyesterskulptur im Chorraum (Es stellt dem zum Himmel aufsteigenden Weihrauchschwaden dar), ebenfalls aus Polyester.

Der gesamte Kirchenraum ist als geschlossenes Gesamtkunstwerk geplant, ausgeführt und erhalten.

Die Glasmalereien stammen zum einen, wie in der Herz-Jesu-Kirche (Herne-Süd), von Jupp Gesing aus dem Jahr 1955 (Rosette) und die Schifffenster von Nikolaus Bette aus dem Jahr 1969.

Glocken

Gussstahlglocken: Disposition im Plenum c´- d´- e´- g´

Orgel

Die Orgel besteht zu größen Teilen von einer Hilfsorgel der Bochumer Probsteikirche St. Peter die 1960 angekauft wurde. Die Orgelbaufirma Stegemann in Werl vergrößerte diese um einige Pfeifen und errichtete die Orgel.

Seelsorger

Pfarrvikare zur Bruder Konrad Pfarrvikarie

  • Theodor Villis (1941–1947), (* 10. April 1913 † 29. April 2009), Weihe 1938, später Pfarrer in St. Bonifatius
  • Mai 1947 - Juni 1947: Johannes Trimborn (* 1898 † 30. Juli 1956 in Römershagen), Weihe 1925.
  • 1947-1951: Josef Klens (* 1904 † 20. Januar 1983 in Gerlingen), Weihe 1931

Pfarrer zu St. Konrad

  • 1951-1967: Felix Wahle (* 1909 † 27. August 1980) Weihe 1940.
  • 1967-1998: Friedhelm Goerdt (* 1928 † 29. Oktober 2003) Weihe 1954.
  • 1998-2015: Ludger Plümpe, Pfarrverwalter
  • 2015-2016: Christian Gröne, Pfarrverwalter
  • 2017 Georg Birwer, Pfarrer von St. Dionysius Herne

Literatur

Eugen Biser, Werner-Jakob Korsmeier: Korsmeier Kunstwerke. Münster 2007, ISBN: 9783898704700. Anm.: Exemplar in der Bibliothek des Emschertal-Museum

Bilder

Weblinks

Lesen Sie auch

Ursprungstext mit Autorenverzeichnis

Wikipedia: St. Konrad (Herne-Süd), abgerufen am 22. Januar 2015

Einzelnachweise