Erzbahn (Monno)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Von Karl-Heinz Monno

Erzbahn Wanderweg.


Der lange geplante Wanderweg scheint langsam Gestallt anzunehmen. Vorher muss noch einiges in Ordnung gebracht werden. Am 07.03.2002 findet eine Landschaftsberatsitzung statt in der der unten angeführte Bericht und Antrag behandelt wird.

Öffentlicher Teil

TOP l - Erzbahn Süd / Ausbau der Erzbahntrasse als Rad- und Fußweg im Rahmen der Grünzugsplanung (Grünzug B) der IBA, Herr Haep, Kommunal Verband Ruhr-Grün, stellt die Grundzüge der Planung und des Trassenverlaufs der Erlebsnistrasse Erzbahn vor. Herr Pawlicki, Fachbereich Umwelt, erläutert den Anwesenden, dass bereits durch die Vorsitzenden aufgrund der Dringlichkeit eine Zustimmung für diese erforderliche Befreiung erteilt wurde. Der Beirat nimmt den Bericht über die bereits erteilte Befreiung für den Bau der Erzbahntrasse durch den KVR zur Kenntnis.

TOP 2 - Antrag auf Befreiung von den Verboten des Landschaftsgesetzes und des Landschaftsplanes der Stadt Herne für den zeitgleichen Bau der Grubenwasserableitung - Karolinenglück - beidseitig parallel der Erzbahntrasse Herr Rabenschlag von der DSK stellt das Projekt "Grubenwasserableitung" in seinen Grundzügen vor und erläutert den Anwesenden die Notwendigkeit, das Grubenwasser nicht mehr über den Hüller Bach abzuleiten. Er stellt die von der DSK favorisierte Variante der beidseitig oberirdischen Verlegung der Rohrleitung vor, die zusätzlich zu den bisher vorgestellten Rohrleitungen noch 2 Begleitrohre erforderlich macht. Frau Aster vom Planungsbüro Herrmanns stellt den Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) vor und erläutert noch die alternativen Varianten. Der Beirat lehnt die beantragte Befreiung von den Verboten des - Landschaftsgesetzes und des Landschaftsplanes für die oberirdische Verlegung der Grubenwasserableitung einstimmig ab.

Der Wanderweg ist in der Planung. Der Bergbau stellt dazu die Forderung entlang der Bahntrasse eine Abwasserleitung oberirdisch zu führen. Sie soll salzhaltige Wasser aus dem Bergbau führen. Das lehnt der Umweltschutz aus Gründen der Optik ab. Die vom Landschaftsbeirat vorgeschlagene Lösung, die Leitung unterirdisch zu verlegen wurde jetzt (11.7.02) mit dem Bemerken, dadurch käme es aber zu stärkeren Abgrabungen im Böschungsbereich, befürwortet. Auf meine Frage, warum das Wasser nicht weiterhin, wie bisher mit dem Abwasser des Hüller Bach geführt werden könne, wurde gesagt, die neu errichteten Kläranlagen schaffen den Salzgehalt nicht mehr, weil sie biologisch betrieben werden. Ja aber wohin mit dem Salzwasser?. Die Salzfracht muss doch irgendwie und wo entsorgt werden. Wäre es da nicht gut, eine Anlage sofort beim Verursacher zu bauen.

Erzbahnstrecke führt von der Jahrhunderthalle in Bochum bis zum Hafen Grimberg 9 km lang über 15 Brücken durch die Landschaft. Die Dämme der Trasse sind 15 m hoch. Gebaut wurde die Anläge um Erz aus dem Hafen Grimberg am Rhein-Herne-Kanal zu den Stahl erzeugenden Fabriken zu bringen. Der Bau erfolgte in Etappen in der Zeit von 1912 bis 1929. Ende der 60er Jahre wurde die Strecke still gelegt. Einige der Brückenbauwerke wurden abgerissen. Der Plan, die Strecke als Wanderweg zu nutzen bestand beim KVR schon seit langem. Die Durchführung scheiterte an Plänen in der Wirtschaft, sie wieder zu eröffnen. Inzwischen ist ein großer Teil des Wander- und Radweges fertig gestellt und wird genutzt. Nicht nur die ehemalige Bahnstrecke sollte genutzt werden. Von ihr kann man auch die Umgebung kennen lernen indem man an geeigneten Stellen von ihr herunter seitliche Wege nutzt. Nur auf der gerade verlaufenden Strecke hin und her zu gehen, könnte langweilig sein.

Bis auf die größeren Brückenwerke ist die Wanderstrecke im Sommer 2005 fertig. Auf Herner Gebiet sind über diese Strecke alle im Westen der Stadt liegenden Landschaftsflächen zu erreichen. Sie werden durch Wege angebunden.


Zu nennen sind die Bereiche Unser Fritz I / IV, die Thyssen- und Plutohalde, das Optelaakgelände und weiter im Süden die Landschaftsflächen um die Hofstraße Das Optelaakgelände ist eine frühere Halde, auf der Hochofenschlacke abgelagert wurde. Die dem Gelände den Namen gebende Firma baute das abgelagerte Material ab und verkaufte es für Bau- und Wegebauarbeiten. Es war wegen seinem hohen ph-Wert und wahrscheinlich auch wegen anderer Inhaltsstoffe nicht unproblematisch. Für die schon länger ungenutzte Brache mussten noch Nutzungen planerisch festgelegt werden. Im Norden des Geländes wird eine Straße gebaut, die Anbindung Florastraße. Ein großer Teil der Fläche wird als Grünfläche geplant. Nach der Stilllegung der Produktion hat sich die Natur das Gelände schon wieder erobert. Das „Ruhrgebietsgold, die Kanadische Goldrute wird so genannt, wächst neben anderen Pflanzen auf dem kargen Boden. Auch verschiedene Gräser, Disteln und der Mauerpfeffer sind zu finden. Für Botaniker mag das Studium der Sukzession auf dem Gelände interessant sein.


Die Gehölzzone im Westen des Geländes gehört zur Böschung der Erzbahntrasse. Die Anbindung an diesen Wanderweg ist geplant. Für Radfahrer mag die schnurgerade verlaufende Trasse gut sein. Für Wanderer sind wohl Rundwanderwege über und um Trassenteilstücke angebrachter. Drei Rundwege habe ich auf meiner CD Naturkundliche Wanderungen schon vorgestellt. [1]

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Quellen

  1. Karl-Heinz Monno 2002—2005