Crange

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Erstmalig taucht der Name Crange in einem am 25. Juni 1286 in Essen ausgestelltem Pfandbrief auf.

Dorf Crange von Osten gesehen, 1920er Jahre

Crange - Dorf und Freiheit

Bekanntmachung Verlegung Pferdemarkt in Crange, 1811

Die erste urkundliche Erwähnung der Freiheit Crange stammt aus dem Jahr 1484. Mit der Freiheit wurden dem Dorf Crange Rechte eingeräumt, die denen einer Stadt nahe kamen. Die Freiheit Crange lag auf einer Insel in der Emscherniederung und hatte eine Größe von etwa 37.500 qm. Die Emscher in Crange wird erstmals 1514 urkundlich erwähnt. Sie floss südlich des Dorfes Crange. Um das Dorf vor Überflutungen zu schützen, wurde eine Umflut angelegt.

1555 bestand die Freiheit aus 20 Häusern. Die zwischen 1746 und 1825 errichteten Ackerbürgerhäuser stehen zum Teil unter Denkmalschutz. Auf Eichenbalken über Tür und Tor finden sich Segenssprüche und Informationen über die Erbauer, Bewohner und Baudatum.

Auf einen Balken findet sich ein hebräischer Schriftzug. Dieser bedeutet: GESEGNT SEIEST DU WENN DU KOMMST, GESEGNET SEIEST DU WENN DU HINAUSZIEHEST. Jüdische Viehhändler gehörten in vergangenen Jahrhunderten traditionell zu den festen Teilnehmern an größeren Viehmärkten. So nahmen sie auch am Cranger Pferdemarkt teil. Während der französischen Herrschaft (1808 bis 1813) wurde sogar im Jahre 1811 mit Rücksicht auf den jüdischen Sabbat der Pferdemarkt vom Maire (Bürgermeister) der Municipalität (Obrigkeit, Verwaltung, Gemeinderat) Steelmann der Mairie (Bürgermeisterei) Herne vom 10. August auf den 12. August verschoben.

Nach einer vorangegangenen Volkszählung waren am 01.Dezember 1880 in Crange 35 Wohngebäude vorhanden. Vom alten Dorf Crange sind nur noch einige wenige Fachwerkhäuser erhalten geblieben.

Bereits Mitte der 1890er Jahre gab es Bestrebungen, Herten mit Recklinghausen und Wanne durch eine elektrische Bahn zu verbinden. Aber erst am 10. Mai 1901 konnte die Betriebseröffnung gefeiert werden. Haltepunkte waren unter anderem Recklinghausen, Herten, Crange und Bahnhof Wanne.

Dass die Cranger gewiefte Leute waren, belegt der Herner Anzeiger vom 12. Juni 1937 unter der Überschrift "Als Alfred Nobel an der Emscher sprengte":

„Alfred Nobel, der Erfinder des Dynamits, des Nitroglycerinpulvers, der Initialzündung und der Sprenggelatine, der Gründer der Nobelstiftung, ist der Bahnbrecher der Sprengtechnik. ... Nachdem die einzelnen Betriebsführer den Erfinder aufgesucht hatten, entschloß sich dieser, nach einigen schon in Dorstfeld ausgeführten Sprengversuchen, in den Emscherwiesen unweit des alten Ritterschlosses Crange eine Sprengvorführung zu machen, um die Bedeutung und praktische Bewertbarkeit seiner Erfindung zu zeigen. Dort befand sich nämlich eine Unmenge alter Weidenstümpfe, die er auf Wunsch mehrerer Emscherbauern, denen die Wiesen gehörten, sprengen wollte. An einem heißen Sommertage des Jahres 1867 hatte sich ein großer Kreis von Bauern, Betriebsführern und Steigern an der Emscher eingefunden. Nobel hatte selbst die Schüsse angesetzt, und nachdem alles den erforderlichen Abstand genommen hatte, knallte es. Hoch türmten sich die Erdmassen, und eine große Zahl von Weidenstümpfen wirbelte durch die Luft. Es war geschafft.“

Haus Crange

Die erste bekannte Erwähnung des Hauses Crange stammt aus dem Jahr 1433. Essener Stadtrechnungen von 1433 und 1437 belegen, dass es in Crange bereits einen Adelssitz gegeben hat, den Derick van Eykel in dieser Zeit gerade errichten ließ oder schon bewohnt hat. Am 10. August - der Laurentiustag - 1441 erfolgte die Lehensübergabe des Hauses ten Krangh mit Vorburgen, Gräben und Vestungen (= Befestigungen) an Derick van Eykel durch Adolph, Herzog von Cleve und Graf von der Mark. Ein Vermerk aus dem Jahre 1555 lautet: "Zum Crang liegen zwei Häuser oder adelige Sitze, das eine heißt das Oberste oder Alte Haus, das andere das Neue Haus. Beide liegen so in der neuen Emscher, dass sie von ihr rundum beflossen werden. Hart am Neuen Haus liegt die Freiheit zum Crang und hat wohl zwanzig Häuschen." Dieses Alte Haus ist vermutlich eine Motte gewesen. Durch einen Brand wurde 1761 die spätmittelalterliche Burganlage weitgehend zerstört und anschließend als Schloss wieder aufgebaut. Haus Crange verblieb bis 1637 im Besitz der Familie von Eickel und ging dann an die Familie von Rump über. Von 1875 bis 1906 war der Reichsfreiherr von Landsberg-Velen zu Gemen der letzte adelige Besitzer des Adelssitzes. In der Folge waren verschiedene Wirtschaftsunternehmen Eigentümer, bis Haus Crange 1992 von der Wanne-Eickeler Bauunternehmung Engelbert Heitkamp - mittlerweile in sehr schlechtem baulichem Zustand - an die Stadt Herne überging. 2002 wurden die einsturzgefährdeten Mauern abgerissen. Im August 2008 begannen die Arbeiten an der Gestaltung als „Öffentliche Grünanlage Ruine Haus Crange“, die im September 2012 abgeschlossen wurden.

St.-Laurentius-Kapelle und Cranger Kirche

Die Vorgängerkirche der Cranger Kirche war die St.-Laurentius-Kapelle. Derick van Eykel stiftete die St.-Laurentius-Kapelle, die an der Ostseite des Hauses Crange errichtet wurde und 1484 erstmals urkundlich erwähnt wird. 1832 erlitten Turm und Dach der - inzwischen evangelischen - Kirche Schäden durch einen Sturm. 1847 wurde der Turm, 1873 der Kirchbau abgerissen. Bereits 1854 wurde die Kirche durch einen Neubau ersetzt. Das Platzangebot erweiterte die Kirchengemeinde durch die Errichtung einer Empore 1898 mit 100 Plätzen und einen Anbau 1936. Die Vergrößerung der Kirche war notwendig, weil durch den Bergbau viele Menschen in Crange sesshaft wurden:

- 1798 = 107 Menschen
- 1875 = 251 Menschen
- 1906 = 984 Menschen

Um die Kirche besteht noch ein alter Friedhof. Die erste Bestattung datiert vom 24. August 1854.

Cranger Schule

Cranger Schule

Für das 1669 in Fachwerkbauweise errichtete Pfarrhaus wurde 1842 ein „Entwurf zum Umbau zwecks Errichtung einer Schule mit Lehrerwohnung“ eingereicht. Die Genehmigung dieses Projekts durch die Königliche Regierung zu Arnsberg ließ drei Jahre auf sich warten. Das alte Schulgebäude wurde 1849 abgebrochen und zugleich die neue Schule ihrer Bestimmung übergeben. Im Erdgeschoss lag die Schulstube für 60 Kinder. Ebenfalls im Erdgeschoss lagen die zur Lehrerwohnung gehörende Küche sowie ein Kuh- und ein Schweinestall. Im Obergeschoss befanden sich 4 Stuben und der Futterboden. Eine Akte im Stadtarchiv beinhaltet ein Verzeichnis über das Diensteinkommen des Lehrers zu Crange vom 6. Mai 1843. Darin wird unterschieden zwischen den Natural-Nutzungen, den sonstigen Einnahmen, die der Lehrer selbst erhebt, und den Einnahmen aus der Schulkasse. Daraus ist zu entnehmen, dass der Lehrer mietfrei im Schulgebäude wohnte. Zu seinen Einnahmen zählten außer Pacht- und Erbpachtbeträgen Zinseinkünfte, Erträge aus Kollekten, die an den Kommuniontagen eingenommen wurden, die Zahlung eines Stübers (Kleingroschenmünze, Wert 4 Pfennige) „aus jedem Hause um die Fastnachtszeit“ sowie ein Silbergroschen „von jedem Kinde, welches zuerst die Schule besucht“. Die Gesamteinnahme des Cranger Lehrers betrug 81 Thaler, 10 Silbergroschen und 4 Pfennige. Schließlich heißt es in dem Verzeichnis: „Der Lehrer ist zugleich Küster und bezieht als solcher 4 Thaler, 10 Silbergroschen, 9 Pfennige.“ Nach Fertigstellung eines Schulneubaus 1883 (heute: Kunsthaus Crange, die Jugendkunstschule hat hier ihr Domizil) wurde die alte Cranger Schule im Juli 1968 abgerissen. Vor dem Hintergrund eines erarbeiteten Flächennutzungsplanes für Wanne-Eickel war der Landeskonservator von Westfalen-Lippe bereits im Februar 1967 anlässlich einer Ortsbesichtigung zu dem Ergebnis gekommen: „Durch diesen neuen Gesichtspunkt kamen alle Anwesenden zu der Erkenntnis, dass die historischen Reste von Crange durch ihre ungünstige Lage auf die Dauer nicht gehalten werden können. Daher wurde vorgeschlagen, die alte Schule nach sorgsamem Aufmass zu gegebener Zeit abzubauen und das Fachwerk einzulagern, damit das Haus später an geeigneter Stelle in einem Erholungsgebiet der Stadt eine neue Aufstellung finden kann. Besonders sinnvoll wäre die Neuaufstellung in Verbindung mit einem neuen Platz für die Cranger Kirmes.“ Das alte Schulgebäude gibt es schon sehr lange nicht mehr, die Kirmes aber konnte sich an ihrem historischen Standort behaupten.

Brauhaus Crange

Im Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum von 1664 ist überliefert, dass im Dorf Crange fünf Braukessel installiert waren. Der Kötter Hanss Willem besaß in seinem Haus sogar einen Branntweinkessel.

Im alten Crange hat auch ein Brauhaus gestanden, in dessen Mauer eine Sandsteinplatte mit Wappen eingelassen war. Sie trug die Inschrift RVMP + EICKELL und die Jahreszahl 1647. Dieses Brauhaus wurde 1967 dem Erdboden gleichgemacht.

Die alten Cranger tranken Bier gerne zu festlichen Anlässen wie dem Pferdemarkt. Jeweils am 10. August veranstaltete man in den hiesigen Gastwirtschaften Bälle und lud zum guten Essen ein. In einer Annonce von Chr. Garthmann aus Crange vom 5. August 1847 heißt es: „Cranger Pferdemarkt. Am 10. August, also am hiesigen Kirchmeßtage, ist bei mir Mittagsessen. Für frische Emscherfische mit Kartoffeln und gute Getränke ist bestens gesorgt, weshalb ich einem zahlreichen Besuche entgegen sehe.“ Der Genuss von Emscherfischen vor etwa 160 Jahren ist ein Beweis dafür, wie fischreich und sauber der Fluss einstmals war. Und noch Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Crange eine Planung, in der Emscher eine Badeanstalt zu errichten.

Cranger Mühle

Die erste Genehmigung zum Bau einer Kornmühle in Crange stammt aus dem Jahr 1666. Gleichzeitig wurde den Crangern die Erlaubnis erteilt, hier ihr Korn zu mahlen und keinem anderen Mühlzwang zu unterliegen. Das im 19. Jahrhundert zu einer Sägemühle umgebaute Haus stand im südwestlichen Zipfel des heutigen Schwing-Geländes.

Im November 1961 wurde die Mühle abgebrochen.

Pferdermarkt – Schweinemarkt – Kirmes

Über die Cranger Kirmes ist bis zum Ende des 18. Jahrhunderts - außer ihrer Existenz - nicht viel überliefert. Der Heimatforscher Gustav Hegler verknüpfte, ohne eine entsprechende Beweisführung, die Entwicklung der Cranger Kirmes mit der Belehnung Derick van Eykels mit Haus Crange am 10. August, der Laurentiustag, 1441. An einem jeden Laurentiustag wurden die dort lebenden Wildpferde, die sogenannten „Emscherbrücher Dickköppe“ verkauft. Diese Pferde waren intelligent, verfügten über eine gut entwickelte Muskulatur und starke Beinsehnen. Sie waren als Zug- und Reitpferde einsetzbar. Der Auftrieb und Verkauf der Emscherbrücher Dickköppe zog viele Schaulustige an. Mit der Zeit kamen Musikanten, Artisten und andere Gaukler dazu, die die Marktbesucher mit ihren Kunststücken unterhielten. Die zunehmende Präsenz von Schaustellungen und Verkaufsbuden lockte nach und nach eine große Anzahl von Kirmesbesuchern aus den umliegenden Städten und Dörfern nach Crange.

Nach kriegsbedingten Einschränkungen während des Ersten Weltkrieges erlebte der Pferdemarkt und der inzwischen hinzugekommene Viehmarkt und hier vor allem der Schweinemarkt zunächst eine Blütezeit um sich im weiteren Verlauf der Weimarer Republik vom Anlass zur traditionspflegenden Begleitveranstaltung der ständig wachsenden Cranger Kirmes zu wandeln. Bis zum Zweiten Weltkrieg war für viele Wanne-Eickeler, die zumeist aus in Koloniewohnungen lebenden Bergarbeiterfamilien bestanden, der alljährlich stattfindende Schweinemarkt der wichtigere Termin. Zitat einer Zeitzeugin:

„Dann war der Pferdemarkt, da hatten wir weniger mit zu tun. Aber mit dem Schweinemarkt!
Die Bergleute in der Kolonie hatten ja alle ein Schwein im Stall.
Dann wurde das ganze Jahr gespart, daß meine Eltern wieder ein neues Schwein kaufen konnten,
und das wurde immer auf der Cranger Kirmes gekauft.“

Zum tatsächlichen Alter der Cranger Kirmes gibt es verschiedene Datierungen (Berechnungsjahr 2015):

1369 Erste urkundliche Erwähnung der „Emscherbrücher Dickköppe“, hieraus die - nicht bewiesene - Schlussfolgerung, dass seit dem Zeitpunkt die Pferde auf einem Markt in Crange verkauft wurden: 2015 - 1369 = 646 Jahre
1435 500 Jahrfeier, 1935 aus propagandistischen Gründen willkürliche Festsetzung durch die Nazis: 2015 - 1435 = 580 Jahre
1441 Lehensübergabe Haus Crange und vermutete Einweihung der Schlosskapelle: 2015 - 1441 = 574 Jahre
1449 Einweihung der Schlosskapelle durch den Erzbischof von Köln: 2015 - 1449 = 566 Jahre
1484 Erhebung zur Freiheit mit Marktrecht zum Verkauf von Pferden, Cranger Kirmes ist auf dieses Marktrecht zurückzuführen (Infotafel vor der Straße Altcrange): 2015 - 1484 = 531 Jahre
ca. 1503 Prozessakte Rump zu Crange gegen Freiherr von Strünkede zu Dorneburg, älteste urkundliche Erwähnung des Jahrmarktes mit Datum 05. März 1703 in dieser Akte: „daß der von Rump auf eine zweihundertjährige Possesion und Recht, den Jahrmarkt an einem Sonntag abzuhalten…“: 2015 – ca. 1503 = ca. 512 Jahre

Neben dem Alter sorgt auch die Frage „Wem gehört die Kirmes?“ für teilweise hitzige Diskussionen. Heißt es nun: Cranger Kirmes, Cranger Kirmes in Wanne, Cranger Kirmes in Wanne-Eickel oder gar Cranger Kirmes in Herne?

Die Gemeinde Crange wurde mit Inkrafttreten des Eingemeindungsvertrages vom 18.09.1905 am 28.10.1906 in das Amt Wanne eingemeindet. Im § 6 wurde folgendes festgelegt: „Der Pferdemarkt und die Kirmes müssen während des Fortbestehens in den Grenzen der bisherigen Gemeinde Crange und in möglichster Nähe des bisherigen Dorfes Crange, soweit es die Verhältnisse zulassen, abgehalten werden.“

Bereits zu Zeiten, zu denen die Gemeinde Crange noch zum Verwaltungsbereich des alten Amtes Herne gehörte, begeisterte die Cranger Kirmes mit aufsehenerregenden Neuigkeiten. So heißt es im Bochumer Kreisblatt vom 17. Juli 1847 unter der Überschrift Laurentius-Luftschiff: „Mit dem, nach einer eigenthümlichen Idee und nach einer noch eigenthümlicheren, der Schiffsbaukunst ganz unbekannten Construction im Bau begriffenen und der Vollendung sich nahenden Luftschiffe, das den oben angegebenen Namen des Schutzpatrons von Crange führt, wird der Herr H. Funke daselbst, Erfinder und Erbauer desselben, höchst wahrscheinlich zur Zeit der dortigen Laurentius-Kirmeß, die erste Probefahrt machen, oder dasselbe doch dem Publicum zur Schau stellen. Wir erlauben es uns, auf diese neue Erscheinung der Kunst hierdurch aufmerksam zu machen.“

Heutzutage locken Hightech-Fahrgeschäfte jährlich etwa 4 Millionen Besucher nach Crange.


Wolfgang Berke

Die Burg, der Fluss und ganz viele Gäste

Crange war eigentlich immer was Besonderes. Von allen anderen früheren Gemeinden im Süden nur schwimmend oder über Brücken zu erreichen. In entzückenden kleinen Schleifen und einem großen Kringel (von dem der Name abstammt) floss die Emscher um ein paar Bauernhäuser herum. Die wären kaum der Rede wert gewesen, wenn nicht in ihrer Mitte eine Burg gestanden hätte, die Geschichte geschrieben hatte. Dem Kringel-Kring-Krang zufolge hieß die Burg „Crange“, was seit 1286 amtlich ist. Von hier aus wurde zwischenzeitlich auch mal Eickel regiert. Gelegentlich wurde aber auch von Eickel nach Crange reinregiert.

Die Jahre der Fremdherrschaft waren aber kurz – und bis in die Neuzeit gelang es Crange, unabhängig zu bleiben. Eine eigene Kirche und eine Schule hatte man sowieso, und zum Einkaufen oder zum Gerichtstermin ging man eben in die Nachbargemeinde. In Crange änderte sich auch mit der Industrialisierung nichts dramatisch. Erst als der Rhein-Herne-Kanal gebaut wurde, kam etwas Leben durch Hafen und Schleuse nach Crange.

1906 war es dann vorbei mit der Eigenständigkeit, Crange schloss sich dem neuen Amt Wanne an. Wenn auch auf ziemliche Distanz zu dem Geschehen zwei Kilometer weiter südlich. Die Cranger, teilweise noch im Fachwerk beheimatet, wissen um ihre historische Sonderstellung. Und einmal im Jahr gibt’s dafür eine eindrucksvolle Demonstration. Anfang August wird der kleinste Stadtteil ganz allein zur Großstadt: Immer, wenn zur Cranger Kirmes Hunderttausende von Fremden das Dorf überfallen.


Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors [1]
Der Text wurde für das Wiki redaktionell bearbeitet. Er stammt aus dem Jahr 2005

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Quellen

Stadtarchiv Herne:

Dokumentationsbibliothek: Sammlung Crange

Archivbibliothek: "Auf Cranger Kirmes", Krus-Bonazza, Annette, F. Coppenrath Verlag, Münster 1992, als PDF-Dokument abrufbar unter http://www.lwl.org/voko-download/BilderNEU/422_080Krus-Bonazza_MU.pdf ;

Ausstellungsdokumentation "Es war einmal... Crange gestern und heute", 2010

Zeitungsbibliothek: WAZ vom 03. August 1990, Verlags-Sonderbeilage, S 128/3

Fotosammlung Crange